Vielleicht versuche ich es noch einmal mit einer anderen Formulierung - denn ich denke, die meisten hier schießen in dieselbe Richtung:
- Ja, wir müssen etwas tun.
- Ein Perpetuum-Mobile hat keiner in der Westentasche
- Wir sind umzingelt und können in jede Richtung angreifen
Was ist die Quintessenz? In eine Richtung eine Schneise schlagen (am besten in die, die sich am wenigsten wehrt) und außerhalb des Kreises die nächste Klüngelei planen?
Oder vielleicht doch lieber die verteidigte Fläche (nennen wir es mal spaßeshalber den bewohnbaren Bereich) vergrößern und befestigen.
Da ist es vielleicht sinnvoll, ein paar Fahrverbote zu verhängen, bevor Schreiner Müller weiter mit seiner 25 Jahre alten Kutsche durch die Innenstadt tuckert - weil die Anschaffung einer modernen Kutsche existenzbedrohend wäre. Das darf man dann aber auch genau so benennen und sollte die Fahrverbote nicht mit den Ausnahmen verhängen, auf die man eigentlich abzielt.
Es ist aber auch sinnvoll, Hersteller dazu zu verknacken, vernünftige Hardware-Nachrüstungen anzubieten (also mindestens zu entwickeln), die sowohl Diesel als auch Benziner auf ein möglichst minimalen Schadstoffausstoß zu bringen. Wer die Umrüstung im Einzelfall bezahlt, lässt sich vielleicht unabhängig von der Verfügbarkeit der Technologie klären. Es würde nämlich auch das KBA verpflcihten, Abnahmkriterien und Prüfungen zu entwickeln und komplette Typumrüstungen zu prüfen und abzunehmen, was die Kosten für den Einzelnen überschaubar halten werden.
Aber die Industrie schadlos zu halten, weil das Kapital ein scheues Reh ist und die Arbeitsplätze in Gefahr und die Aufsichtsratsplätze nur an gute Lobbyisten^W^W^W^W^W sind, das darf nicht in unserem Interesse sein. Wer in Deutschland vor Anker gehen will, muss sein Schiff so betreiben, das der CO2-Ausstoß unter einem gewissen Grenzwert bleibt. Wer hier seinen Flieger betanken will, ...! Kerosin steuerbefreit? Wir sind doch nicht mehr in den 70'ern. Lasst die Leute doch Bahn fahren, statt mit Ryan-Air oder Germanwings zu fliegen. Ja, da werden ein paar Stewards und Piloten arbeitslos - dafür werden Schaffner und Bahnfahrer gebraucht. Schwamm drüber.
Individualverkehr? Vor über 20 Jahren hat Vetter Touristik im Raum Bitterfeld/Anhalt/Zerbst das Konzept der Rufbusse eingeführt - um das sinnlose im-Kreis-fahren von leeren Bussen zu unterbinden (ja - klar, ökonomisch begründet - aber Gesamtbild, bitte). Sich also - statt zur Arbeit mit der Firmen-B-Klasse zu fahren, eine autonom fahrende Kabine für die Fahrt in's Büro zu rufen, die vielleicht streckenoptimiert noch einen Schlachter und einen Controller mitnimmt, senkt den ökologischen Fußabdruck für Anschaffung und Reise. Das die Karren ökonomisch möglichst optimiert unterwegs sind, da kann man mit Flotten-CO2-Steuern etc. elegant für sorgen.
Und für die 3 Fahrten zur Familie von Köln nach Anhalt - da nimmt man halt die Giulia QV (oder von mir aus auch den Ghibli) - weil man das dann auch genießen kann.