Ich gebe mich geschlagen. Ich resigniere. (Vorsicht, langer Text)
Auch diese Giulia hat auf dem Papier (Bildschirm) mehr versprochen als sie am Ende gehalten hat.
Ich wusste dass der Kotflügel getauscht wurde, dies stand so in der Anzeige, wurde vom Händler per Mail mit Bildern bestätigt und war auch in einem Gebrauchtwagen Check Zertifikat (Innen wie Außenzustand 5 Sterne ohne sichtbare Kratzer oder Dellen, Kotflügel getauscht) bereits erwähnt. Die Reparatur wurde fachmännisch durchgeführt und stellt überhaupt kein Problem dar (war nur eine Bagatelle, aber da es zum Zeitpunkt des "Schadens" ein nagel neues Auto war wurde der Kotflügel nicht ausgebeult und lackiert sondern komplett getauscht).
Was mir nicht bewusst war und, wenn ich dazu Infos oder Bilder gehabt hätte, auch die Fahrt erspart hätte war ein Lackschaden auf der Motorhaube, schön Mittig und in der Größe des kleinen Fingernagels, der mit einem Lackstift aus-getupft wurde und somit im Sonnenglanz selbst für Leute mit starker Sehschwäche ohne optische Hilfsmittel unverkennbar ist.
Des weiteren gab es einen Lackschaden an der A-Säule der auf den ersten Blick wie Flugrost aussah, auf den zweiten aber undefinierbar und tief war. Dies auf einer Länge von 15-20 cm über die A-Säule "gesprenkelt".
Beides nicht im Gebrauchtwagen Check, der von einen externen Firma erstellt wird, nicht erwähnt.
Natürlich beides keine Weltuntergänge, aber die vorherige Kenntnis davon wäre, gerade in Anbetracht des Zustandsberichts (5 Sterne, ohne sichtbare Kratzer oder Dellen), schon wünschenswert gewesen.
Im Gespräch mir dem Händler meinte dieser dass man dies natürlich irgendwie richten könnte, aber die Kosten dafür müsse er beim Spengler/Lackierer erfragen, würden aber sicher einiges an Kosten verursachen. Ein entgegenkommen bei den Ausbesserungsarbeiten oder dem Kaufpreis war nicht vorhanden.
Da ich aber schon aufgrund der so offensichtlichen "Mängel" die nicht angegeben waren ein ungutes Gefühl hatte, der Händler sich auch nicht wirklich auf die Suche nach einer für beide Seiten zufriedenstellende Lösung einlassen wollte und das Schwarz, so geil es auch mit der roten Lederausstattung ausschaut, noch viel empfindlicher auf Fingerabdrücke ist als gedacht (ich hatte schon mal ein schwarzes Auto, aber das war nicht so empfindlich), ist auch diese Giulia nicht zu mir gekommen.
Dennoch war die Fahrt nicht umsonst. Die Kinder hatten Spaß beim Shinkansen fahren, wir waren wieder mal in Tokyo zum einkaufen und wir haben festgestellt dass Schwarz mit rotem Leder zwar flasht, aber jeder Fingerabdruck zu sehen ist und dass das Rot, auch wenns "auffällig" ist, einfach die Farbe ist die auf das Auto gehört. (BTW, hat schon mal jemand eine rote Giulia mit rotem Leder gesehen? Oder konnte man das gar nicht bestellen)
Ich resigniere nun, ich gebe mich geschlagen, ich lasse es sein...
Nein, keine Angst, ich lasse nicht die Giulia sein, aber ich lasse die Sucherei und Reisen durchs Land sein (auch wenns schöne Reisen sind).
Ich habe/hatte eine Liste mit möglichen Kandidatinnen und habe diese beobachtet. Alle liegen im oberen Bereich des geplanten Budgets, bzw. darüber. Drei davon hatte ich auserkoren zu besichtigen.
- Die erste Rote die es nicht geworden ist, hatte einen marktüblichen Preis, konnte aber aus schon mal erwähnten Gründen nicht überzeugen.
- Die zweite Rote, die mir durch die lappen ging, hatte einen marktüblichen Preis (über Budget) und wurde dann plötzlich um umgerechnet über 5,000 Euro reduziert. Leider, und dafür könnte ich mich selbst schlagen, habe ich zu spät bzw. vielleicht auch falsch reagiert und so war sie weg.
(Um mich nicht selbst zu hassen rede ich mir mit der Erfahrung die ich aus den zwei "Fehlbesichtigungen" gelernt habe nun ein dass auch diese Giulia "versteckte Mängel" hatte und nicht so war wie beschrieben) - Die heute besichtige schwarze Giulia hatte einen Preis der leicht unter dem üblichen lag, aber dieser war durch den Wechsel des Kotflügels natürlich erklärbar. Leider war noch mehr dran und dafür war der Preis nicht gut genug (mit den geschätzten Ausbesserungsarbeiten wäre der Preisvorteil auch fast dahin)
Also werde ich nun, nachdem ich mich um liegengebliebene Arbeit und Wintervorbereitungen gekümmert habe, mit dem örtlichen Händler ein Gespräch suchen. Dessen rote Schönheit liegt vom Preis zwar wie die zweite Rote (beide sind selbes Bj. mit vergleichbarer Laufleistung) vor der Reduktion etwas über Budget, aber da es das Vorführauto bzw. Werkstattauto vom Händler ist kennt er dieses innen wie außen und vermittelt somit ein gewisses Vertrauen. Außerdem hatte der Verkäufer bei der Probefahrt voll gepunktet (sein Auftreten) und wie hier schon geschrieben wurde, eine gute Beziehung zwischen Händler und Kunden ist gerade bei Premium- (Mond-) Preisen die hier in Japan bezahlt werden "müssen" auch viel wert.
Schauen wir ob wir einen gemeinsamen Nenner finden.