Grüß dich Jackblackstone.
bevor du deine Bestellung auslöst, solltest du erstmal genau prüfen, was alles schadhaft ist. Aufgrund der gefahrenen Drehzahlen auf der BAB und dem Bild mit den gebrochenen Hebeln, würde Ich zumindest den Kopf erstmal vollständig demontieren und wirklich den gesamten Nockentrieb sowie den Kopf selbst prüfen.
Falls du hier wegen fehlendem oder ungeeigneten Prüfmitteln nicht die Möglichkeiten hast, dann pack alles sauber beschriftet und einzeln eingetütet ein und brings zu einem Motoreninstandsetzungsbetrieb in deiner Umgebung. Die paar Euro sinds wert und bewahren dich u.U. vor einem teuren Folgeschaden.
Und zum Block: So solltest du hier ebenso Verfahren. Der Vorschlag von Professor hat schon einen guten Grund. Wenns nämlich schon oben so schlimm aussieht, dann hat der Kurbeltrieb oft noch so die eine oder andere Überraschung parat. Um auf deine Frage einzugehen: Im eingebauten Zustand lässt sich hier nicht viel Prüfen. Der Motor muss raus, zerlegt, gereinigt und nach einer Sichtprüfung vermessen und einer Bauteilprüfung unterzogen werden.
Was den "Riss" in der einen Hochdruckleitung angeht, so kannst du in solchen Fällen am ehensten von einem Montagefehler ausgehen. Es gibt Anzugsmomente für die Überwurfmuttern. Werden die im Montagefall nicht eingehalten, so sind zwangsläufig Beschädigungen der Gewinde, der Muttern, der Dichtsitze und Leitungen der Fall. Das würde dann auch die lockeren Muttern am Rail erklären. Unter Umständen ließe sich sogar so der Riss des Keilriemens erklären. Kommen solche Riemen mit Kraftstoffen in Kontakt, so kann der nicht mineralölbeständige [NR] Anteil im Keilriemen darunter leiden. Zwangsläufig damit verbunden auch die Eigenschaften des Riemens selbst.
Der Ölnebel VOR dem Turbolader rührt vermutlich von nicht passenden Druckverhältnissen her. Andernsfalls sollte sich im Verdichtergehäuse deutlicherer Ölaustritt bemerkbar machen. Oder hast du diese bereits gründlich entfernt? Hier solltest du dir die Kurbelgehäuseentlüftung auch mal ansehen.
Für das zulässige Axial- und Radialspiel der Welle gibts übrigens auch Herstellerangaben die dringend einzuhalten sind. Gleitlagergeführte Verdichterwellen haben bauartbedingt immer "Spiel". Nur kann eben kein Mechaniker mit den Fingern den Unterschied zwischen 0,01 und 0,02mm feststellen. Auch hier gilt wieder: Reinigen, messen, prüfen und vergleichen. Dann kannst sicher sein, ob das Teil noch im zulässigen Toleranzbereich liegt. Im übrigen ist ein Turbolader grundsätzlich nach Herstellerangaben (schließt auch die vollständige Teileliste für den Austausch ein) zu erneuern.
Zum Thema Drallklappen entfernen und AGR stilllegen möchte und darf Ich dir nicht helfen. Ich muss dich aber darauf hinweisen, dass du damit in D gegen geltendes Recht verstößt und dich strafbar machst.
Der Vorderachsträger lässt sich sehr gut chemisch oder minimalabrasiv von Lack, Beschichtung und Flugrost befreien und dann in einem anschließenden Niedertemperaturbeschichtungsverfahren mit einem Pulverlack beschichten. Wer hier noch auf Nummer sicher gehen möchte, der kann nach dem chem. Aufarbeitungsprozess und vor der Beschichtung noch eine Phosphatierung oder KTL aufbringen lassen.
Über den Ansaugkrümmer und dessen Abdichtung kann Ich dir gerade leider nichts sagen. Allerdings muss es für alle demontierbaren Teile Dichtungen über den Vertrieb des Fahrzeugherstellers geben. Falls es sich um eine Bauteilkomponente handelt, so sollte auch hier der Hersteller des Bauteils noch Einzelteile liefern können.
Viele Grüße und in jedem Fall viel Erfolg bei deiner Reparatur.
Georg