Zum 75 gibt es noch sehr viel mehr spannendes zu sagen:
Mitte/Ende der 80er Jahre haben viele Hersteller erfolgreich an der Qualität gearbeitet. Nur als Beispiel: die Golf zwei waren deutlich haltbarer als der Vorgänger oder Nachfolger. BMW E30 oder der 190er Benz sind weitere Beispiele. 190er sehe ich heute noch mehr herumfahren als frühe C-Klassen.
Der 75 stammt aus genau dieser Epoche und auch er hat sich als zäher erwiesen als sein Vorgänger oder Nachfolger.
Dann gab es den 75 in vielen reizvollen Varianten. Alle mit eigenem starken Charakter.
In der Phase hat (auch) Alfa Romeo den technischen Schritt vom klassischen Vergasermotor hin zur modernen Einspritzung in der großen Serie vollzogen.
Abgasvorschriften zwangen damals die Automobilindustrie sich zu bewegen.
Dazu gab es erstmals einen Turbo in nennenswerter Stückzahl aus Arese. Zuvor hatte man das nur in Kleinserien von Autodelta machen lassen.
Jetronic und Motronic kamen zum Einsatz.
Den klassischen Nordmotor krönte man im 75 mit einem TwinSpark- Kopf und damit war Alfa wieder ganz vorne dabei.
Und wie gut ein Busso-befeuerter 75 Gänsehaut erzeugen kann, weiß jeder Glückliche, der einen Tropfen Benzin im Blut hat einmal in so einer Kiste mitfahren durfte.
Kennt wer den Giro d´Italia Automobilistica von 1988 und 1989? Das waren in Italien sehr populäre Rennveranstaltungen aus einer Mischung von Rallye und Rundstrecke. Im 75 turbo waren da Fahrer wie Patrese, Nannini, Cerrato, Biasion, Loubet, Francia oder Larini dabei und haben sich mit den BMW M3 gebalgt. Am Ende lagen auf Platz 1, 2 und 3 nur Alfa 75 turbo. In beiden Jahren.
Mein Bild von Alfa Romeo hat der 75 entscheidend mitgeprägt.
cap
Werner