Zur Diskussion - Alternative Antriebe

  • Ein Artikel vom 14.1. im "Berliner Tagesspiegel" und vom 18.1. diesen Jahres im Onlinemagazin "Omniauto" veranlaßt mich, dieses Thema zu eröffnen. Ich dachte mir, hier könnte ein fortlaufender Meinungsaustausch stattfinden, der die zukünftigen Antriebssysteme behandelt.


    Im Tagesspiegel wurde ein Interview abgedruckt, in dem der Professor für Verbrennungsmotoren an der TU Berlin, Roland Baar, seine Meinung über die Zukunft des Diesels und der Verbrennungsmotoren grundsätzlich wiedergibt. Er führt darin aus, dass der Dieselmotor eine grundsätzliche Daseinsberechtigung hat, egal ob im LKW oder im PKW.


    Auf die Frage, ob sich die aktuelle Schadstoff Diskussion mit E - Fahrzeugen heilen lassen würde führte er folgendes aus:


    "Wir führen eine absurde Diskussion. Wir verfluchen den Verbrennungsmotor, ohne eine echte Alternative zu haben. Wer glaubt, dass der Wechsel zur Elektromobilität einfach wird, ignoriert alle Fakten. Woher kommt der Strom? Wie verfügbar sind die Rohstoffe für Batterien? Reichweite und Ladezeiten sind nicht ausreichend. Es gibt so viele zentrale Fragen. Das heißt nicht, dass man sich zurücklehnen darf, man kann das Problem nicht aussitzen. Es muss eine Zukunft geben."


    Gefragt über die Zukunft der Verbrennungsmotoren allgemein erklärte er:


    "Der Diesel, der Verbrennungsmotor allgemein, wird uns alle überleben. Er ist kein Auslaufmodell, im Gegenteil. Im Jahr 2030 wird es weltweit viel mehr Verbrennungsmotoren als heute geben. Und Kohlenwasserstoff-Verbindungen, also Diesel, Benzin und Gas, werden für lange Zeit die besten Energiespeicher bleiben. Neben der CO2-Diskussion besteht die Herausforderung, dass fossile Rohstoffe endlich sind."


    Er betonte im weiteren Verlauf auch die Möglichkeit der Herstellung von Kohlenwasserstoff-Verbindungen auf biologischer oder synthetisch Basis.. Die Batterie, sagte er, ist als Energiespeicher ein Wettbewerber, aber nicht unbedingt das bessere System, wenn man langfristig denkt. Die Batterie sei, so wie sie heute betrieben wird, an ihrer Leistungsgrenze. Da sollten man sich auch nichts anderes vorgaukeln lassen, so gut der Tesla auch optisch sich darstellt, könne auch er nicht die Physik verbiegen. Er betonte auch, ohne flüssigen Brennstoff würde es keine Langstreckenflüge mehr geben.


    Auf die Frage der Effizienz zukünftiger Verbrennungsmotoren war sein Meinungsbild wie folgt.

    Dies wäre schwer zu beziffern. Bei Straßenfahrzeugen geht es um eine Effizienzsteigerung im realen Betrieb, im Gegensatz z.B. der Formel 1, dort sind ca. 50% erreicht. Es stellt sich aber die Frage, wie schafft man es, synthetische Kraftstoffe effizient herzustellen?


    Er empfahl auch der Politik eine ehrliche Betrachtung des Problems


    Wir sehen also, nach dieser Aussage, dass auch die aktuelle Diskussion um den E - Antrieb nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sondern ein ganzheitliches Szenario im Fokus stehen sollte und mehrere Wege in der Diskussion aufgezeigt werden sollten


    Anmerkung zur Person: Roland Baar ist seit 2011 Professor für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Berlin. Er war von 1997 bis 2006 bei Volkswagen beschäftigt. Er unterzeichnete 2017 als einer von 25 Professoren den Aufruf zur „Zukunft des Verbrennungsmotors“.


    Dass das Thema natürlich auch emotionelle Auswirkungen haben wird dürfte klar sein. Denken wir nur an die Aussage von Marchionne in Detroit. Dort "drohte" er mit einem vollständig elektrisch betriebenen Supersportwagen. "Omniauto" gibt dabei zu bedenken:

    Supercar, ja natürlich, aber es kann nicht nur darum gehen ein schnelles Fahrzeug zu bauen. Ferrari bedeutet grundsätzlich Emotion. Egal ob man geradeaus fährt, aber besonders trifft das in Kurven zu. Dazu kommt nun noch das hohe Gewicht das bis jetzt den Batterien angelastet werden muss. Das ist natürlich der schlimmste Feind des Fahrens. Es nimmt einem den Spaß und das Gefühl des Fahrens in seiner besonderen Art und Weise. Von daher wird es wohl noch Jahre dauern, niemand weiß wie lange, bis ein E-Sportwagen in Maranello gebaut wird, den sie dort als Ferrari klassifizieren können.

    Was nun allerdings zutrifft, ist die Tatsache, dass die Techniker von Ferrari sich dem Thema angenommen haben. Es dürfte auch kein Zufall sein, dass auch der ewige Rivale Porsche sich dem Thema angenommen hat und wohl bald ein E - Mobil auf den Markt bringt, allerdings eine Limousine im E - Segment.


    Allgemein: Das größte Problem ist das Gewicht, das für einen Sportwagen eine besondere Bedeutung hat. Durch die Fähigkeit der Ingenieure von Ferrari im Bezug auf den Leichtbau eines Fahrzeugs, besteht die Möglichkeit, hier einen Ausgleich zu hohen Gewicht der Batterien zu finden. Für das Fahrwerk käme in diesem Zusammenhang eine Hinterradlenkung in die Betrachtung. Als Beispiel wird hier auf den Lamborghini Aventador S und den Audi A 8 verwiesen, die die Tester des Magazins mit dieser Lenkung positiv überrascht hatte. Bei dieser "antipodischen" Lenkung ist allerdings eine enge Zusammenarbeit mit dem/den Reifenhersteller/n gefragt. Grundsätzlich ist allerdings auszuführen, dass die Batterien sehr schwer sind, aber unter dem Boden des Fahrzeugs verbaut werden könnten, was nun zum Vorteil des Schwerpunkts des Fahrzeugs gereichen würde.


    Wir sehen also, dass das Fahren in seiner rein emotionalen Art, mit den diskutierten Antriebslösungen für viele Autofahrer auf der Strecke bleiben könnte. Ist dann das Auto noch der Spaß- vielleicht auch Lustfaktor das es jetzt noch ist? Ich glaube es nicht!.


    Hier ein paar Bilder des Ferraris:

  • es gibt nicht die eine Lösung es muss ein Technologiemix sein. Wer mal 60 min Zeit hat kann sich diesen Vortrag anhören. Ohne Meinung reine Fakten. Die die Probleme mit Ökostrom etwas beleuchten.

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    Meine Meinung: da wir in Zukunft Kerosin brauchen, fällt der andere Mist auch an. Flüssiggas wird zu fast 50% direkt verbrannt, da es niemand will. Erdgas kommt für 2-3 Cent aus dem Boden (inkl. transport von Sibirien nach Europa). Irgendjemand wird es auf der Welt verbrennen. Zu mindestens wäre Power to gas zu 80% CO2 neutral. CNG kann man in 5min tanken, es lässt sich gut speichern und verteilen.

  • ifo Institut, dieser Industrienahe Drecksladen, die labern doch nur Müll!:wand:

    1. Beispiel:

    Der Strompreis für die Industrie ist in Deutschland durch das EEG Gesetz zu teuer.

    Das ist aber schlichtweg gelogen, denn die Industrie bezahlt überhaupt keine EEG Umlagen und der Strompreis für Großkunden wie die Industrie liegt im EU Vergleich fast am niedrigsten.

    2. Beispiel:

    Die Unternehmenssteuern wären zu hoch und müssen gesenkt werden.

    Auch das ist eine Lüge, weil Deutschland da auch im unteren Bereich liegt.


    Soviel zum ifo Institut :fail: :dislike:

    "You can't be a true petrolhead until you've owned an Alfa Romeo"

    Jeremy Clarkson

  • Nobbi, das Weglassen in den Sätzen sollte man nicht vergessen, das rundet das Bild ab. Industrie nah, ist mir genauso egal wie Verbraucher nah, nah ist mir nur ein abgerundetes Bild von beiden Seiten. Das muss ich mir aber leider schon alleine zusammensetzen.

    :bäh:Gruß Christof :uw1:

  • Das Bild setze ich mir selbst zusammen und das was die meistens von sich geben ist gequirlte Kagge, genauso wie der BDI :rolleyes:

    Nobbi, was schrieb ich: Das muss ich mir aber leider schon alleine zusammensetzen.


    Mit der Kagge ist das so eine Sache. Ob das Kagge ist, was die meisten sagen, kann ich nicht beurteilen, ich weiß ja nicht was die meisten sagen. Stell Dir das umgekehrt vor, dann haben wir den Salat den wir z.B in den USA haben, um mal Deutschland draußen vor zu lassen.

    :bäh:Gruß Christof :uw1:

  • Nobbi, was schrieb ich: Das muss ich mir aber leider schon alleine zusammensetzen.

    Ja ich weiß, was ich schrieb war quasi die Bestätigung, das man sich selbstein Bild machen muss und nicht alles glaubt was die von sich geben.

    Denn das sind Lobbyisten der übelsten Art ;)


    Zu Amiland sage ich mal nix, ist besser so X/

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    Jeremy Clarkson

  • Natürlich zahlt Gewerbe und die Industrie EEG in vollem Umfang.
    Ab 20 Mio kWh und einer Schlüsselindustrie kann man "Privilegien" beantragen und bekommt die Umlagen/Steuern teilweise erstattet oder ganz gestrichen (möglich erst ab 70 Mio kWh). Da macht es schon einen Unterschied ob man 16 Cent zahlt oder 5 Cent. Der Kleinbetrieb schaut in die Röhre (Bäcker, ...).
    Auch die Durchschnittlichen Unternehmenssteuern lagen in 2015 in Deutschland bei 29,83%. das Empfinde ich nicht als niedrig. In 22 EU Ländern sind sie niedriger. Der Vortag zeigt aber gut die techn. Probleme auf die real existieren.
    Tennet hat letztes Jahr 1 Mrd. aufwenden müssen um das Netz stabil zu halten. Wenn es so weiter geht werden es in 4 Jahren 4 Mrd. sein.

  • Diese Probleme sind alle hausgemacht, weil die Stromkonzerne die Energiewende verpennt haben ;)

    Aber so ist das eben, wenn man sich darauf verlässt, das alles anders wird, wenn die CDU regiert und dann kam Fukushima, dumm gelaufen.

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  • Anmerkung zur Person: Roland Baar ist seit 2011 Professor für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Berlin. Er war von 1997 bis 2006 bei Volkswagen beschäftigt. Er unterzeichnete 2017 als einer von 25 Professoren den Aufruf zur „Zukunft des Verbrennungsmotors“.

    Na, der muss es ja bestimmt wissen. Einen kompetenteren und neutraleren Fach-Spezialisten wird man schwer finden.

    Und wie vorurteilsfrei und leidenschaftslos er uns "seine" Fakten" präsentiert. Aber geschenkt: Niemand schafft sich gerne selber ab...

    LG Pit


    P.S: Ich finde, man sollte sich selber ein Bild machen. Ich fahre übrigens seit November einen BMW 530e Hybrid. Dies wird auch mein letzter "Verbrenner" sein, da es in meinem Fahrprofil wunderbar funktioniert und es einfach nur Spaß macht.

  • Stimmt, ist aber auch ein offenes Geheimnis :Geheimnis::fail:

  • Zitat von Nobby:

    Es wird eine Mischung werden, denke ich.

    Elektro, Verbrenner, Brennstoffzelle und Diesel.


    Vermutlich werden zukünftig mehrere Antriebsarten eine, jede für sich, gleichberechtigte Rolle spielen, da das Potenzial das dann zur Verfügung stehen wird "immens" ist und die Individualität jedes Einzelnen Berücksichtigung findet. Das Spektrum das wirtschaftlich und gewinnbringend abgedeckt werden kann wird wohl von entscheidender Bedeutung sein. Der sogenannte Nischenmarkt wird vielleicht noch mehr an Bedeutung gewinnen.

    :bäh:Gruß Christof :uw1:

  • Wenn meine Bella/Treckker 2020 nochmal durch den TÜV kommt darf sie nochmal 2 Jahre fahren sofern sie überhaupt noch darf

    Dann hab ich vor zu Tesla und zum Model3 zu wechseln zumindest solange mir keiner etwas vergleichbares anbieten kann. Sollte ich 2020 schon einen neuen untersatz brauchen wird am e-Auto auch der Weg nicht mehr vorbei gehen


    Ich denke der Fahrplan der nächsten Jahre:

    - Einführung einer gesonderten Plakette die fzg. Ausschließt schlechter Euro6


    - die Abschaffung der Dieselsubventionen


    Und das bestimmt in den nächsten 3 jahren sodass die fzg. Immer teurer werden


    Eine e' Giulia das wäre ein Traum mit den Kenndaten vom Model3/Jaguar e-pace

    Würde ich sofort nehmen!

    =O8o8oSchreibfehler sind Schlaglöcher geschuldet und Finder dürfen diese behalten 8o8o=O

    Ex-Fahrzeuge:

    Fiat Punto 188 1,9Jtd ; Alfa Romeo 156 2,0 TS ; Alfa Romeo 166 3,2l V6 ; Alfa Romeo 156 2,4 Jtdm ;

    Alfa Romeo 156 Berlina 1,8 TS; Alfa Romeo 159 Sport 2,4 Jtdm


    Aktueller Fuhrpark: :schrauber:

    Seat Ateca FR 1.5 TSI Baujahr. 2020 Km: 12.000km

    Seat Leon FR 2.0 TDI Baujahr.2018 Km: 121.500km

    ;(Vverkauft Alfa Romeo 159 2,4 Jtdm Km: 372.000km

    :gdh:Showtanz  mit Hebefiguren vieleicht für eure Firmenfeier?:like::like::like:


  • In der letzten technology review gab es ein Themenspezial bzgl. Energie - also nicht nur auf Auto und Mobilität bezogen, sondern rundum, mit allem Schickimicki.


    Kurz zusammengefasst, brauchen wir, wenn wir überall auf Elektro wollen, was den höchsten Wirkungsgrad bei der Energieabgabe hat, signifikant schneller schaltende Stromnetze und dickere Leitungen überall hin. Von den mobilen Speichern in der benötigten Größenordnung mal ganz abgesehen.


    Und vor allem müssen wir in Deutschland aufhören, die völlig beknackte Subventionspolitik zu fahren. EEG hier, Dieselsubvention da, Kohle als einheimischer Energieträger, Lastpuffer, ...