Automobildesign gestern und heute

  • Hallo zusammen,

    genau genommen ein Thema für meinen persönlichen Kummerkasten. ;-)


    Nein, ich gehöre nicht der "Früher war alles besser" - Fraktion an. Aber ich behaupte daß die Autos früher schöner waren. Auf alle Fälle interessanter, weil eigenständiger.

    Begonnen hat die Misere, in meinen Augen, mit dem Ford Sierra, 1982. Als ich damals das erste Mal vor dieser gruseligen Kiste stand, ging für mich die automobile Welt unter.

    Vorbei war die Zeit der Regenrinnen, und Chromstoßstangen. Wer zur Hölle hat sich denn das einfallen lassen?

    Wurde im Laufe der Jahre nicht besser. Einige ältere Konstruktionen wurden, mit Plastikzeugs aufgepeppt, noch einige Zeit angeboten. Ein Schatten ihrer selbst!

    Ende der 80er war es dann endgültig vorbei. Das Übel nahm seinen Lauf. Bis auf wenige Lichtblicke (z.B. Citroen XM) nur noch Einheitsbrei. Daran hat sich bis heute, nach meinem Empfinden, nichts geändert.

    Hochgezogene Gürtellinien, Fenster nur noch Schießscharten, aggressive, grimmige "Gesichter"

    Wenn ich einen BMW X6 sehe, wird mir schlecht. <X

    Da muß der Projektleiter in Urlaub gewesen sein. Alle Designverfehlungen aufzulisten würde den Rahmen sprengen.

    Dazu noch die beeindruckende Farbpalette von Silber über Schwarz bis hin zu Grau.

    Ein Elend!

    Wer gibt denn soviel Geld für einen Karren aus, der in keine Parklücke passt?

    Aus dem 916 auszusteigen ist ja zum Teil schon eine Herausforderung.


    Wie seht Ihr das?

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • Geschmackssache ...

    Fakt ist, wir leben im Jahr 2022 und Autodesign ist nicht nur von den Designern abhängig. Da gibt es Ingenieure die fahrbare Technik einbauen müssen die es früher nicht gab und Vorschriften zum Thema Sicherheit usw.

    Designend und gebaut wird daber nur das was den Leuten gefällt, deswegen sehen die Autos alle gleich aus. Besonders zu merken bei VAG

    Und wenn es jemand wagt etwas anders zu machen wird er zerissen. Siehe BMW M4 mit der großen Niere oder die neue Supra von Toyota. Da war die Schreierei groß aber oh Wunder, die Autos werden trotzdem gekauft und es gibt Leute denen gefällt das. Meiner Meinung nach wird der M4 ein Klassiker.

    Die einen mögen Chrom und die anderen kaufen sich eine Black Edition damit ja kein Chrom zu sehen ist.


    Ich gebe dir Recht, es wird immer mehr zum Einheitsbrei aber es gibt auch immer noch schöne Autos.

    Wer ein zuverlässiges Auto fährt, hat bloß Angst neue Orte kennen zu lernen

    #we_want_e-fuels



  • Der XM ist subjektiv in meinen Augen ein Griff ins Klo, gekauft wurde er auch nicht. So schwarz würde ich die Welt nicht malen. In den letzten 25 Jahren gab und gibt es immer wieder tolle Designs. Das Design ist auch immer ein Spiegel der Zeit. Aufgrund von Fertigungsmöglichkeiten, Automatisierung und Crashvorschriften kommen noch weitere Faktoren dazu. Die Vielfalt in Design hat eher zugenommen, da alle Nischen bedient werden.

    Wenn ich mir 147GTA, 156, GT, GTV,, 8C, 4C, Clio V6, Maerati QP, Calibra, Z3, MX5, 500er Fiat, Supra, GT86, Volvo S60, ... und das kann man endlos fortführend anschaut stellt man fest, dass Designs noch nie so vielfältig waren, Antriebsauswahl war noch nie so vielfältig wie heute. Silber->schwarz bis grau waren auch beim XM schon immer die bevorzugte Farbe. Aktuell ist halt SUV in Mode. In 10 Jahren lachen wir drüber.

  • Ich sag jetzt nicht viel dazu : Früher kostete der Alfasud Serie 1 mit Chrom unter 7000 DM Neu. Ich hab die Dinger gern gefahren.

    Nix E-Fenster,Nix ZV usw. den ganzen Kram brauchte ich auch heute nicht.

    Aber bitte welcher normal verdienende Mensch kann heute ein 50 Tausend Euro Klumpen BAR noch kaufen und bezahlen?

    Die meisten sind auf Kredit oder Leasing. Und da sag ich : früher kaufte man Autos bar ohne sich zu verschulden.

  • Nur kurz zum Thema Leasing.

    Das hat nichts mit verschulden zu tun. Wenn ich es mir leisten kann aber nicht 50, 60 Tausend Euro in der Garage stehen haben will dann lease ich das Auto um das Kapital nicht dort zu binden.

    In der Regel wird ein Auto von Leuten geleased die sich mindestens alle drei Jahre ein neues holen.

    Ich sage nicht das ich das gut finde...

    Wer ein zuverlässiges Auto fährt, hat bloß Angst neue Orte kennen zu lernen

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  • Würde meinen Daily auch nicht mehr kaufen sondern nur mehr leasen. Die Konditionen sind so günstig da lege ich die Kohle nicht bar auf dem Tisch. Hab auch weniger Stress weil ich das Ding nicht verkaufen muss sondern der Händler. Und im aktuellen Fall mit meinem Stelvio bin ich darüber echt froh. Die Dinger stehen ja wie Blei bei den Händlern das privat zu verkaufen stell ich mir nicht lustig vor.


    Aber zum Thema: Früher war halt alles etwas kantiger, 155er, Delta, Ur Quattro etc. Das hat mir persönlich immer sehr gut gefallen sehe es aber entspannt. Jede Zeit hat ihr Design und finde auch einige aktuelle Modelle optisch ziemich ansprechend. Das sich die Nachfrage und die Geschmäcker der Kunden ändert ist auch normal. War einmal Kombi das Maß der Dinge ist es heute der SUV. Limos sind sowieso eine seltene Gattung auf der Strasse und zwei sitzige Cabrios mittlerweile Fabelwesen ...

    Bewundere die Schönheit der Idee, und lerne mit der Mittelmäßigkeit der Ausführung zu leben ... :AlfaFahne:

    • Offizieller Beitrag

    Ich sag jetzt nicht viel dazu : Früher kostete der Alfasud Serie 1 mit Chrom unter 7000 DM Neu. Ich hab die Dinger gern gefahren.

    Nix E-Fenster,Nix ZV usw. den ganzen Kram brauchte ich auch heute nicht.

    Aber bitte welcher normal verdienende Mensch kann heute ein 50 Tausend Euro Klumpen BAR noch kaufen und bezahlen?

    Die meisten sind auf Kredit oder Leasing. Und da sag ich : früher kaufte man Autos bar ohne sich zu verschulden.

    Als der Sud 7000 DM kostete ?

    Ich denke mal in dieser Zeit war das auch ein Preis den sich der Arbeiter auch nicht leisten konnte.

    Ich kann auch heute keine 50 K € für ein Auto hinlegen :Geheimnis:

  • Unter Design verstehe ich nicht nur die Formgebung, sondern auch die Eingliederung aller notwendigen und gewünschten Funktionen.


    ...Und dazu habe ich in den letzten Jahrzehnten meine eigene Meinung gebildet:


    In den entscheidenden Positionen sind leider zu viele Kaufleute und Praktikanten unterwegs.

  • Dazu kommt noch daß der größte Teil dieser Kleinbusse nur von einer Person besetzt ist, bzw. deren Fahrer/innen oft schon mit einem Fiat 500 überfordert wären.


    Klar, war der XM in D kein Verkaufsschlager, ebensowenig wie ein Alfa 166, (den ich übrigens gut gelungen finde) aber gerade solche Gesichter in der Menge machen es doch aus.

    Für mich ein Beweis dafür daß sich anspruchsvolle Technik elegant verpacken lässt.

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • Unter Design verstehe ich nicht nur die Formgebung, sondern auch die Eingliederung aller notwendigen und gewünschten Funktionen.


    ...Und dazu habe ich in den letzten Jahrzehnten meine eigene Meinung gebildet:


    In den entscheidenden Positionen sind leider zu viele Kaufleute und Praktikanten unterwegs.

    Das ist richtig und war eine Entwicklung im 20. Jahrhundert. Bezeichnet wurde das, als funktionales Design oder auch Funktionalismus.


    Mich persönlich stört, dass die neuen Generation der Autos mit Elektronik voll gepackt ist. Es geht für mich in die Richtung "rollendes Smartphone". Nicht meine Welt, es gibt aber einen Markt dafür. Darüber hinaus sind die Hersteller hier auch nicht mehr frei, da entsprechende Gesetze die Vorgaben machen. Siehe hier z.B. ISA das neue "Spielzeug" zur Geschwindigkeitskontrolle, welches ab 2022 für alle Neuzulassungen und 2024 für alle Neuwagen verbindlich wird.

  • Da gibt es Ingenieure die fahrbare Technik einbauen müssen die es früher nicht gab und Vorschriften zum Thema Sicherheit usw.

    Deshalb braucht's doch keine 2,5to Karren, die aussehen wie Mondfahrzeuge.

    Von der Ökobilanz möchte ich hier gar nicht reden, würde vermutlich ausufern.

    Spiegeln solche Designerpannen etwa den Zeitgeist wieder?

    Schneller, höher, weiter...zeigen was man erreicht hat...Mitmenschen einschüchtern, vermeintliche Stärke demonstrieren? Für meine Begriffe lächerlich.

    Der Kunde ist König, besitzt die Macht über den Markt. Ohne Nachfrage keine Produktion.

    Scheint in vielen Bereichen nicht in den Köpfen angekommen zu sein.


    "Back to the roots" wäre mal wieder nötig...meiner bescheidener Meinung nach.

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • In den entscheidenden Positionen sind leider zu viele Kaufleute und Praktikanten unterwegs.

    Da bin ich zu 100% bei Dir!

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • ;-) Als der Sud 7000 DM kostete ?

    Ich denke mal in dieser Zeit war das auch ein Preis den sich der Arbeiter auch nicht leisten konnte.

    Nach 2 - 3 Jahren konnte man sich als Arbeiter, ohne sich in übermäßige Schulden zu stürzen, so ein Auto zulegen. (Sofern vom Erstbesitzer hohlraumversiegelt). ;-)

    Heute sieht's anders aus...

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • Das ist richtig und war eine Entwicklung im 20. Jahrhundert. Bezeichnet wurde das, als funktionales Design oder auch Funktionalismus.

    Klingt für mich nach "Form follows function" aus der Bauhaus Ära.

    Ergibt jedoch in diesem Zusammenhang wenig Sinn, da in dieser Epoche auf jeglichen unnötigen Schnickschnack verzichtet wurde.

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • Mich persönlich stört, dass die neuen Generation der Autos mit Elektronik voll gepackt ist. Es geht für mich in die Richtung "rollendes Smartphone". Nicht meine Welt, es gibt aber einen Markt dafür.

    Genau, mit Elektronik die größtenteils kein Mensch braucht.

    Es geht hier um ein alltagstaugliches Fortbewegungsmittel, nicht um einen Kampfjet.

    Hinzu kommt noch der Ablenkungsfaktor durch teilweise unübersichtliche Schaltereinheiten, Displays usw... Einst hat man die Bedienung des Citroen CX dafür gelobt, daß man die Hände nicht vom Lenkrad nehmen mußte um die Schalter zu bedienen. Bemängelt wurde hingegen das in der Mittelkonsole verbaute Autoradio, könnte den Fahrer vom Verkehrsgeschehen ablenken.

    Ich lach mich kaputt...😉

    "...einen Hammer, eine Zange, eine Schere und ein Licht, das ist mein ganzes Werkzeug. Mehr hab' ich leider nicht."

    Fredl Fesl

  • Ich versteh nicht ganz wohin du mit diesem Thread willst.

    Kaufs halt nicht.

    Andere Leute wollen das deswegen boomt es

    Wer ein zuverlässiges Auto fährt, hat bloß Angst neue Orte kennen zu lernen

    #we_want_e-fuels



  • Wie er eingangs schon erwähnt - Das Topic ist eigentlich für den Kummerkasten ...

    Bewundere die Schönheit der Idee, und lerne mit der Mittelmäßigkeit der Ausführung zu leben ... :AlfaFahne:

  • ...jedem Tierchen sein Pläsierchen :zigarette:

    Und zum Leasing - nur für´s Geschäft und die fetten Schlitten. Privat... und fetter Schlitten? DA find ich´s genial, wenn einer nach drei Jahren/100tkm froh ist, wenn er max. noch 25 Kiloeuro für seinen ehemals 100+x Mille teuren Leasingschlitten bekommt - so wird auch ein A6 Competition als Mamabus ne Option :D:P
    Man bekommt NIE wirklich etwas geschenkt, Gesetz der Wirtschaft. Und je mehr dazwischen hocken, desto teurer wird der Spass am Ende, is doch logisch... Bank, Leasinggeber, Händler... alle nehmen einen Schluck, wie soll das günstiger werden? Geschäft ist ein anderes Thema, je nach Bilanzlage halt. Aber privat, mei, ich kaufe halt privat nur Autos, welche ich cash bezahlen kann. MEINS, ganz einfach 8)