DSLR oder DSLM?

  • Wie der Titel schon sagt, wäge ich derzeit Vor- und Nachteile der beiden Systeme ab. :kopfkratz:

    Meine fotografischen Wurzeln liegen im analogen Bereich und ich war dort immer mit Spiegelreflexkameras unterwegs. Mittlerweile nutze ich eine Canon EOS 550D, die mir vor einiger Zeit geschenkt wurde. Mit einem EF-S 18 – 35 Standartobjektiv ist das nicht der Knaller und ich würde gern aufrüsten.


    Leider schiebt Corona meine Pläne in unbestimmte Ferne, ich lese mich aber schon mal ein. Nächstes Jahr wird es was werden. Bei meiner Recherche hat sich die Meinung manifestiert, dass die Vorteile einer spiegellosen (Vollformat) Systemkamera überwiegen. Sony hat scheinbar die Nase vorn. Allerdings sehen mir die Dinger so… zierlich aus und ohne Strom geht da wohl garnix. :regen:


    Mich würden eure Erfahrungen und Meinungen dazu interessieren. Gerne auch über Marken und passende Objektive. Ich hatte so an 5- 6K gedacht, für Gehäuse, Tele- + Weitwinkelzoom und eine Makrofestbrennweite. Wie sieht denn der Markt für gebrauchte Teile aus?


    Gib dem Leben einen Gin...

  • Ich hab ne ältere 40D mit der einfachen Tamron Reisescherbe 28..200mm. Wichtigstes Zubehör ist hier der Batteriegriff, mit dem zwei Standardakkus oder R6-Batterien verwendet werden können. Damit gehen auch alte Akkus noch richtig lange. Wiegt halt mal ein paar Gramm mehr.


    Ich hatte damals nach der Praktika mit Pentagon 28..200 mit der 300D digital angefangen. Da fielen mir nach einigen Monaten dann doch ein paar Dinge auf, die nicht so schön waren. Das Kitobjektiv war das Erste, die Gedenksekungen im Serienbildmodus nach dem dritten Bild die Nächste...

    Danach hatte ich dann geschaut, was es ohne die "Schwächen" fürs Geld gab. Der feuchte Traum wäre eine 1D... Mark1 oder 2 würde mir auch reichen...


    Meine Empfehlung: Schaue was dir an der aktuellen nicht gefällt, und ob die Neue es abstellt. Canon hat eben eine große Fangemeinde. Die meisten DSLR können inzwischen auch LiveView.

    Hier wird Benzin noch mit Liebe verbrannt.

  • Hallo Roland!

    Canon war eigentlich auch die Marke, bei der ich mich zuerst schlau gemacht habe. Immerhin habe ich ja eine, die mir auch gute Dienste geleistet hat. Die Fangemeinde ist natürlich ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen ist. Da ich durchaus nicht abgeneigt bin, mir eine gute Optik gebraucht zu kaufen, wäre das ein Feld, das meinen Wünschen entgegenkäme. Wie ich gelesen habe, lassen sich Adapter ohne großen Qualitätsverlust verwenden.


    Was mir aktuell nicht gefällt, wäre die Qualität meiner Objektive. Da ich da ohnehin sehr übersichtlich besetzt bin, fiele mir der Wechsel auf eine andere Marke nicht schwer. Das Gehäuse müsste einen Vollformatsensor mir einer aktuellen Auflösung haben.


    Was mich tatsächlich neugierig macht, ist der elektronische Sucher, der scheinbar mit einer Vielzahl von Informationen und Möglichkeiten aufwartet.


    Gib dem Leben einen Gin...

  • Ich bin vor zwei Jahren von einer Nikon 5100 auf die Sony Alpha 7 i umgestiegen.

    Dadurch das es noch die erste Generation ist gibts die mitlerweile günstig für ne Vollformat Kamera, irgendwie knapp 600€ als Kit.

    Der Umstieg war ein Riesensprung, hab mitlerweile noch ein Sigma Art 105mm 1,4 und 24-70mm 2.8. Bin zufrieden mit den Objektiven, vorallem das 105mm ist genial.

    Wie immer der große Haken bei Vollformat... es ist einfach teuer wenn man was gutes will.

    Mache mit der Kamera alles manuell, daher ist mir der Autofokus nicht so extrem wichtig, das ist bei der 7i definitiv ein Nachteil und sie hat keinen Bildstabilisator.

  • Gute Objektive gibt es für fast alle Systeme. Ist eine Frage des Geldes.

    Canon ist mit dem EF(-S) halt sehr gut positioniert, weil die EOS ja schon am Markt war als Kamera mit Film. Das merkt man eben auch bei reinen Objektivherstellern. Die alten Objektive passen auch auf die digitalen, machen bei kurzen Brennweiten halt ggf schwarze Ecken.


    Vollformat ist nett, aber für den Heimgebrauch überbewertet. Das Geld, was auf die Sensorfläche geht, fehlt dann woanders.

    Für jemanden, der viel Schappschuss und Eventfotografie (früher Spocht) ist zB eine schnelle Serienbildfunktion wichtig. Da machen 2,5 oder 6,5 Bilder pro Sekunde dann schon einen Unterschied. Selbst oder gerade bei Events wo man es überhaupt nicht erwarten würde, wie zB dem Dampflokfest in Meiningen. Da kann man sich dann aus der Serie die besten rausuchen, wo keine Besucher ins Bild gerannt sind.

    Licht vorausgesetzt. Wichtig ist auch, wie die Kamera mit den Akkus umgeht. Eine DSLR hat in Bereitschaft eigentlich keinen nennenswerten Verbrauch, weil kein Monitor angesteuert werden muss und auch das CMOS nicht dauernd ausgelesen wird um einen Sucher zu ersetzen.


    Ich persönlich lege zB noch Wert darauf, dass der Body CF nimmt. SD ist in der Praxis zu langsam, vor allem wenn die Karte anfängt Blockorganisation zu machen. Das halten aber viele für Anachronismus.

    Hier wird Benzin noch mit Liebe verbrannt.

  • Der Umstieg war ein Riesensprung, ...

    Hallo erstmal und dann habe ich natürlich auch eine Frage. Wie ist das mit dem Sprung zu verstehen? Eher als eine große Umstellung oder auch ein qualitativer Sprung?


    Gut, das 105er Sigma ist schon ein "Klotz". Da hängt die Kamera am Objektiv und nicht andersrum. Aber, dessen ungeachtet, sind die lichtstarken Sigma Objektive eine äußerst attraktive Alternative.


    Du hast die Umstellung vollzogen und ich möchte dich fragen, wie sich das mit dem Unterschied vom Prisma zum elektronischen Sucher auswirkt. Oder einfach, wie dein Eindruck zum Handling ausfällt.


    Gib dem Leben einen Gin...

  • Vollformat ist nett, aber für den Heimgebrauch überbewertet. Das Geld, was auf die Sensorfläche geht, fehlt dann woanders.

    Das Argument steht.


    Ich muss für meinen Teil allerdings einräumen, dass Sportaufnahmen nicht mein Ding sind. Ich würde Natur/ Landschaften, sowie Architektur/ Industrie als meine Interessensgebiete einschätzen. In Makrofotografie habe ich nur wenig Erfahrungen, was auch dem Mangel an einer guten Optik geschuldet sein dürfte. Wenn man nur unbefriedigende, durchschnittliche Ergebnisse erzielt, lässt man es auch sein. Das soll sich ändern...

    Jedenfalls wäre eine hohe Bildfolge nicht unbedingt (m)ein Kaufkriterium. Die Motive laufen ja nicht weg.


    Strom ist ein Schwachpunkt, stimmt. Da müsste man einen Batteriegriff ins Auge fassen. Ich glaube, das käme der Haptik einer DSLR, an die man gewöhnt ist, dann auch schon näher.

    Bei den Speicherkarten sollte ich mich noch einlesen. Ich meine aber, für 4k Video gäbe es Medien, die 400- 500 MB/s schreiben. Mal schauen…


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  • Bei deiner 550D ist vor allem das Objektiv das schwächste Glied in der Kette. Aber es sollten damit trotzdem gute Bilder gelingen, wenn man die Grenzen kennt und einbezieht. Fotographie ist vor allem Licht, und die richtige Beleuchtung zaubert auch ein anderer Sensor nicht her. Du wirst als öfters ein Stativ benötigen, und mehrer Auslösungen bis alles passt. Bei Schnappschüssen mehr Ausschuss.


    Was eine modernere Kamera vor allem besser kann, das ist die Geschwindigkeit: schnellerer Autofokus, kürzere Belichtung. Interessant bei Kindern, Sport, Tieren, usw. Und die Video-Funktionen.


    5000-6000€ ausgeben wollen, wenn man nicht weiß wofür, das finde ich interessant. :)


    Canon verkauft am meisten Kameras, danach kommt (seit kurzem) Sony und dann Nikon nur noch dritter. Der Vorteil bei den dreien im Vergleich zu "Exoten" ist das große Angebot an Zubehör. Sei es vom Hersteller selbst oder von Drittanbietern. Und bei Canon ist das Angebot unbestritten am größten. Ich bin seit Analogzeiten bei Nikon, aktuell mit der D7500 also eine klassische digitale Spiegelreflexkamera. Das Nikkor 50 mm f/1.4D, das ich mir 1999 gekauft hatte, funktioniert immer noch — und ohne Adapter — an der modernen Kamera.


    Ich hatte mir auch die spiegellosen Kameras angeschaut. Aber bei Nikon war das Angebot zu klein, oder zu teuer für das Gebotene. Meine alten Objektive nur mit 300 € Adapter verwendbar. Die beste Lösung bei spiegellosen Kameras ist zur Zeit Sony (vor allem die α7 Reihe). Ich hätte dafür aber alles verkaufen und neukaufen müssen.


    Vollformat oder APS-C? Ich kann sie auf fertigen Bildern nicht unterscheiden. Vollformat ist größer, schwerer und teurer. Ausreizen können es nur die wenigsten, ich auf jeden Fall nicht.


    Für 4K braucht man keine 500 MB/s, bei meiner Kamera sind es laut Handbuch 144 mbps, also etwas weniger als 20 MB/s.

    (\ooo–\/–ooo/)

  • 5000-6000€ ausgeben wollen, wenn man nicht weiß wofür, das finde ich interessant. :)

    Ja, das kann man so auch lesen. :D


    Hallo erstmal und eigentlich weiß ich durchaus, wofür der Betrag sein soll. Unabhängig von der Frage, ob ich bei Canon bleibe, möchte ich 4 Teile (Gehäuse, Weitwinkel, Tele und Makro) neu anschaffen. Ich habe bei der Qualitätsfrage das Niveau eines "Interessierten Amateurs" angesetzt und bin auf einen Schnitt von 1500 pro Teil gekommen. Einfach um eine Zahl zu haben. Sollte sich etwas ergeben, ist bestimmt noch Platz für einen Ringblitz…


    Bei der Summe bin ich allerdings noch von Vollformat ausgegangen. Meine Herangehensweise war nicht unbedingt, ob man den Unterschied am Monitor sieht, sondern was man aus den Bildern machen kann. Ein Hochformat aus einem Querformat schneiden. Ein Bild als gerahmtes Poster verschenken, oder selbst an die Wand hängen.

    Würde es mich ärgern, wenn ich sagen müsste, dass es nicht geht, weil APS-C nicht reicht?!?


    Das war meine Überlegung bis hierher… die Phase der Entscheidungsfindung halt. ;)


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  • Hallo erstmal und dann habe ich natürlich auch eine Frage. Wie ist das mit dem Sprung zu verstehen? Eher als eine große Umstellung oder auch ein qualitativer Sprung?


    Gut, das 105er Sigma ist schon ein "Klotz". Da hängt die Kamera am Objektiv und nicht andersrum. Aber, dessen ungeachtet, sind die lichtstarken Sigma Objektive eine äußerst attraktive Alternative.


    Du hast die Umstellung vollzogen und ich möchte dich fragen, wie sich das mit dem Unterschied vom Prisma zum elektronischen Sucher auswirkt. Oder einfach, wie dein Eindruck zum Handling ausfällt.

    Hatte mit der Nikon trotz Bildstabi etc nie gestochen scharfe Bilder, vll lags auch an mir keine Ahnung.. auf dem Stativ wars ok. Mit der Sony ging das von Sekunde eins an aus der Hand ohne Bildstabi in Objektiv/ Body.


    Den elektronischen Sucher find ich eine feine Sache, man sieht quasi gleich was bei raus kommt. Auflösung vom Sucher finde ich bei meiner gut, gibt aber sicherlich mitlerweile viel bessere. Was ich nie mehr vermissen will, der automatische Zoom ins Bild beim manuellen fokussieren. Das macht es viel einfacher, gerade bei offener Blende.


    Hatte anfangs das 50mm f1.8 Zeiss, das dann noch an dem kleinen Body war fürchterlich.. da musste erstmal n Batteriegriff her. Irgendwie muss man doch was in der Hand haben. Die Bedienung der Sony ist total anderst zur Nikon, hab etwas gebraucht, aber wenn man dann mal drin ist läuft das auch mit der Sony blind.

  • Als Beispiel meine D7500 mit 20.9 Megapixel (es gibt APS-C Kameras mit mehr Pixel). Ein Foto der D7500 hat eine Auflösung von 5568 x 3712 Pixel. Das macht bei 300 dpi etwa 47,1 x 31,4 mm. Reicht also rein rechnerisch für ein 21 x 29,7 cm Hochformat mit 300 dpi. Auch ein 90 x 60 cm Poster mit 150 dpi ist machbar. Wenn man größere Formate drucken will, dann sieht das auch noch gut aus. In der Praxis reichen auch deutlich weniger dpi, es kommt auf den Betrachtungsabstand an. Bei einem 12m2 Werbeplakat wird im Maßstab 1/10 und 300 dpi gearbeitet. Also nur noch 30 dpi an der Wand.


    Die Sony α7 III hat im Vergleich 24 Megapixel, nur etwa 10% mehr. Die Sony α7R III hat aber 42 Megapixel, da geht dann natürlich mehr. Wobei auch doppelt so viele Daten anfallen, das sollte man dabei nicht vergessen.



    (\ooo–\/–ooo/)

  • Ein dickes Dankeschön für eure Antworten, Meinungen und Denkanstöße. Ich kann die Eingangsfrage jetzt – für meine Bedürfnisse - beantworten. Und es dürfte ein Markenwechsel anstehen.

    Das war sehr hilfreich! :like:


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  • Ein dickes Dankeschön für eure Antworten, Meinungen und Denkanstöße. Ich kann die Eingangsfrage jetzt – für meine Bedürfnisse - beantworten. Und es dürfte ein Markenwechsel anstehen.

    Das war sehr hilfreich! :like:

    Falls es ne Sony wird, hab noch ein Zeiss 55mm f1.8 von dem ich mich trennen würde.

  • Ja, es soll eine Sony werden.

    Das Objektiv würde zwar nicht unbedingt in meine Planung passen und ich müsste es noch ein paar Tage unters Kopfkissen legen… aber das ist eine attraktive Brennweite. Blende 1,8 kommt gut und Zeiss sowieso.

    Je länger ich darüber nachdenke… ich schreibe dir eine PN. :like:


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  • Ja, es soll eine Sony werden.

    Dann warte aber ruhig noch einen Moment mit deiner Anschaffung, Sony bringt ja demnächst neue Modelle raus. Entweder es wird ein neues Model, was natürlich teurer in der Anschaffung ist oder du nutzt den Preisverfall für ein "altes" Model ;)

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  • Dann warte aber ruhig noch einen Moment mit deiner Anschaffung, Sony bringt ja demnächst neue Modelle raus. Entweder es wird ein neues Model, was natürlich teurer in der Anschaffung ist oder du nutzt den Preisverfall für ein "altes" Model ;)

    Danke für den Tipp!

    Aber nach der mittleren Corona- Katastrophe wird das in diesem Jahr ohnehin nichts mehr. Die Konversation hier, auch mit dir, hat meine Wunschliste konkretisiert. Das Gehäuse müsste demnach nicht das neueste Modell sein. Und sogar ein gebrauchtes täte es. Ich werde wohl mehr in ordentliche Objektive investieren... das erste hat sich bereits eingefunden. ;)


    Gib dem Leben einen Gin...

  • Danke für den Tipp!

    Aber nach der mittleren Corona- Katastrophe wird das in diesem Jahr ohnehin nichts mehr. Die Konversation hier, auch mit dir, hat meine Wunschliste konkretisiert. Das Gehäuse müsste demnach nicht das neueste Modell sein. Und sogar ein gebrauchtes täte es. Ich werde wohl mehr in ordentliche Objektive investieren... das erste hat sich bereits eingefunden. ;)

    Ja in ordentliches Glas zu investieren zahlt sich immer aus! Sag bescheid wenn es soweit ist und frag auch einfach kurz nach wenn du dir gewisse Objektive oder Body zulegen möchtest. Ich hab hier schon so einiges im Schrank stehen und kann dir eventuell sagen ob es sich lohnt ;)

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  • Ja in ordentliches Glas zu investieren zahlt sich immer aus! Sag bescheid wenn es soweit ist und frag auch einfach kurz nach wenn du dir gewisse Objektive oder Body zulegen möchtest. Ich hab hier schon so einiges im Schrank stehen und kann dir eventuell sagen ob es sich lohnt ;)

    Das ist doch mal eine Ansage. Ich komme gern darauf zurück. :like:


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  • Das Thema hat für mich einen konstruktiven Abschluss gefunden. Die restlichen Teile sind heute angekommen.

    Ich möchte mich noch einmal für die Anregungen, Erfahrungen, Meinungen und Empfehlungen bedanken. :like:

    Als Entlastung und Nachweis, dass es für mich nicht um Verschwendung von vorhandenem Speicherplatz ging: ;)



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