Diesen Sommer habe
ich das Servoöl meines Spider 916 2.0 TS Modell `98 gewechselt. Warum? Ich fand es mal angebracht nach 19 Jahren.
Die Variante mit Absaugen und Nachfüllen kann man machen, dauert halt ein wenig (und taugt relativ wenig wegen der Vermischung).
Benutzt habe ich das LM 3100 mit Dexron IID-Spezifikation - mineralisch. Warum? Das war wohl Serie und das Mischen mineralisch/synthetisch ist wohl auch nicht der Hit. Ausserdem steht es in jedem Baumarkt und XXX-Laden. Ich habe 3 Liter gekauft.
Also:
1. Entfernen des Rücklaufschlauches an der Rückseite des Behälters (oberer/dünner Stutzen, neue Schelle bereithalten)
Der Rücklaufschlauch kommt von vorne (s. Wendel vor dem Kühler) und kann dorthin zurückgeführt werden.
Er ist nur seitlich mit einer Klipse befestigt. Dann
verlängert man den Schlauch zum Boden (ein 14x1mm stabiler PVC-Schlauch
passt zum reinstecken) und führt ihn in ein Behältnis.
Hier ist kein Druck drauf und daher ist es kein Thema
(ein dünnerer Schlauch mit Schelle ginge auch).
Ich nahm einen Messbecher um ein Gefühl für die Massenbilanz zu haben.
2. Verschließen des Rücklaufstutzens
Hier nahm ich einen Silikonstopfen (6-7 mm oder sowas). Etwas schwierig die zu bekommen, musste ich feststellen.
Da wenig Druck drauf ist geht wohl auch etwas
Folie mit einem Gummi befestigt.
Der
Vorlauf zur Pumpe bleibt unberührt.
3. Füllen einer 1-Liter Spritze mit neuem Öl
Es muss mit Druck eingefüllt werden. Durch die Pumpleistung reicht kein Getröpfel oder Gluckgluck.
Um es klar zu sagen: Volle Power. Im schlimmsten Fall würde es überlaufen oben - aber den will ich mal sehen.
4. Eine Zweite Person startet kurz den Wagen und das Öl wird direkt in den Behälter gespritzt.
Achtung das geht verteufelt schnell. Wenn man merkt das die Spritze gleich leer ist muss rechtzeitig das Signal zum abstellen des Motors gegeben werden. Es sollte keine Luft ins System kommen (ist aber auch kein Weltuntergang). Überlaufen tut da nichts - garantiert.
5. Wiederholen des Vorganges zum spülen des Systems
Man sieht im Messbecher das rötliche alte originale Öl. Das LM ist gelblich.
6. Abschließend habe ich nochmal einen halben Liter (insgesamt nun 2,5 Liter) genommen.
Die restlichen 0,5 Liter hielt ich in Reserve für den korrekten Ölstand (hat aber fast gepasst).
7. Den Schlauch aus dem Kanister nehmen
Das im Schlauch verbliebene neue Öl wird durch anheben des Schlauches zurück in den Behälter geführt.
Er läuft in der tat leer und füllt den Behälter. Überschüssiges Öl (bei mir aber nicht) halt absaugen.
8. Den Schlauch wieder am Stutzen des Behälters mit der Schelle anbringen
9. Ölstand prüfen und den Motor starten und ein paar mal einschlagen mit der Lenkung
10. Ölstand ggf. anpassen
11. Richtig warmfahren und den Ölstand warm erneut überprüfen
12. Optional habe ich einen Schuß
LecWec reingetan um die Dichtungen etwas aufzufrischen.
Also: Timing und Achtsamkeit sind notwendig, aber es ist ohne Probleme machbar.
P.s.: Alles ohne Gewähr und auf eigene Gefahr.