Hallo Leute,
wie im Vorstellungsthread schon erwähnt macht mein Alfa momentan Probleme, denen ich leider alleine nicht auf die Spur komme. Bin derzeit mit meinem Latein am Ende. Um zu verhindern dass ich nun den Block und das Getriebe auf gut tausche, möchte ich hier mein versuchen, ob einer von euch Experten noch eine Idee hat, an die ich noch nicht gedacht habe.
Zur Fahrzeuggeschichte in Kurzfassung:
Es geht um meinen 147 1.9 JTD 16V Q2, Baujahr 2007, mit 110kW. Ich habe das Auto mit 140.000km gekauft, komplett zerlegt und mit neuen Teilen und Teilen aus meinem Vorgängerfahrzeug wieder aufgebaut. Damals gemacht wurde u.a.:
Zylinderkopf geplant, neue Ventilsitze, neue Dichtungen, neue ZKD
Zahnriemen, Keilriemen, WaPu
Ansaugtrakt, AGR und Ansaugkrümmer gründlich gereinigt, danach direkt AGR-off
Bis Turbolader ist der Ansaugtrakt original, ab Turbolader ist ein neuer Ladeluftkühler in der Front verbaut.
Neue Querlenker vorne oben, unten, neue Koppelstangen
Alle Buchsen auf Powerflex umgebaut, Eibach Stabilisatoren
Neues Eibach Pro-Kit mit Dämpfern und Federn
Domstrebe vorne
DPF-off, Vorkat und DPF sind leer, Hauptkat ist noch drin.
TOM-File mit +60Nm
Injektoren wurden im Schlachtfahrzeug revisioniert und mit übernommen, Laufleistung zum Umbauzeitpunkt waren ca. 25.000km
Getriebe wurde gegen das aus meinem Schlachtfahrzeug (BJ 2006) ersetzt. Zum Tauschzeitpunkt hatte das Getriebe bereits 175.000km. Das Q2-Differential wurde bei PS-Schulze vom ursprünglichen in das jetzt verbaute Getriebe umgebaut. Laut Aussage von Herrn Schulze waren die Getriebelager zum Umbauzeitpunkt noch gut. Das Getriebe ist wohl bereits eins mit ab Werk verstärkten Lagern.
Zweimassenschwungrad wurde bei ca. 100.000km gemacht, Kupplung ist bei 140.000km getauscht worden als alles eh auseinander war. Antriebswellen wurden bei ca. 190.000km beide ersetzt (gegen günstige von Spidan, war ein Fehler).
Vor ca. 35.000km wurde das Radlager auf der Fahrerseite vorne getauscht.
Kommen wir nun also zur Sache:
Der Alfa hat nun 220.000km auf der Uhr. Seit einiger Zeit habe ich folgendes Problem:
Vom Schubbetrieb oberhalb von 3000 giri kommend tritt bei Beschleunigung mit einer Startdrehzahl größer 3000 giri starke Vibration, gepaart mit Leistungsverlust und starkem Ruß, auf. Das Verhalten tritt ab dem 3. Gang in allen Gängen auf. Sobald die Drehzahl im Schubbetrieb unter 3000 giri gefallen ist, tritt das Problem nicht auf.
Beispiel:
Ich fahre auf die Autobahn, beschleunige komplett ohne Symptome bis in den 4. Gang bei 3500 giri. Ich gehe vom Gas und lass das Auto rollen, wenn ich nun wieder aufs Gas trete, bevor die Motordrehzahl 3000 Umdrehungen unterschritten hat, treten die oben beschriebenen Symptome auf. Je länger das Gaspedal gedrückt bleibt, desto heftiger wird die Vibration. Gelegentlich hört die Vibration schlagartig auf, gepaart mit einer Art "Umschlagen", und die Probleme sind weg, treten aber beim nächsten Lastwechsel unter gleichen Bedingungen wieder auf.
Beim Hervorrufen der Symptome ist es unerheblich ob ich das Gaspedal Voll durchtrete oder wenig Gas gebe, Stärke und Verlauf der Symptome sind gleich.
So wie es momentan aussieht tritt das Problem nur bei Betriebstemperatur auf, nicht bei kaltem Motor. (Werde ich in den nächsten Tagen nochmal ausgiebig testen)
Folgende Lösungsversuche habe ich bereits unternommen:
- Motorlagerung komplett erneuert (beide vorne unten, hinten unten)
- Verstärkte Drehmomentstütze mit PU-Buchsen von JTD-Performance
- Antriebswellen getauscht gegen neue von SKF
- Differentiallagervorspannung neu eingestellt (war bei ca. +-0mm, ist jetzt wieder bei -0,1mm)
- TOM-File gegen vorherigen Stand mit weniger Einspritzmenge getauscht
- Fahrwerk auf Spiel und Einstellung geprüft
Keine der Maßnahmen hat eine Veränderung der Symptome herbeigeführt. Nach meiner Vermutung muss - da das Problem gangunabhängig bei der gleichen Drehzahl auftritt - die Ursache ab der Getriebehauptwelle in Richtung Motor zu suchen sein. Leider hört da irgendwo mein Laienwissen auf, um das genauer Einschätzen zu können. Folgende Ideen hatte ich noch, sind aber alle damit verbunden den Motor bzw. das Getriebe zu zerlegen, was ich ohne genauen Anhaltspunkt gerne vermeiden möchte:
- Zweimassenschwungrad (Würde laut Aussage von Schulze beim Lastwechsel klacken bzw. dauerhaft vibrieren)
- Getriebe/Differentiallagerung/Getriebehauptwelle (Würde laut Aussage von Hr. Schulze eher singende Geräusche machen)
- Kupplung
- Kurbelwellenlagerung
- Einspritzzeiten (Würde ja bedeuten dass irgendwo im Ventiltrieb spiel sein müsste...)
Equipment zum Auslesen, Mitloggen von Parametern usw. ist alles vorhanden, aber mir fehlt der Anhaltspunkt wo ich noch suchen könnte. Hat jemand von euch da eine Idee, Anhaltspunkte oder eventuell ein ähnliches Problem?
Vielen Dank schon mal fürs Lesen
Gruß Moritz