Hallo Liebe Alfistis
Wie angekündigt habe ich mir für meinen Alfa 147 1.6 TS mir ein Tauschgetriebe zugelegt, welches ich revidieren möchte. Am Freitag habe ich dieses abgeholt und heute zerlegt.
Zur Vorgeschichte des Getriebes habe ich folgendes vom Vorbesitzer erfahren: Das Getriebe stammt aus einem 147 Bj. 2009 mit "nur" 95'000km. Da dieses wohl fürchterliche Geräusche gemacht haben soll, haben sie dieses dann gegen ein Austauschgetriebe getauscht. Der Mechaniker soll dann festgestellt haben, dass bei diesem das Geräusch von einem defekten Ausrücklager gekommen sei und das Getriebe "voll in Ordnung" sei. Daraufhin hat der Mechaniker dieses Getriebe neu abgedichtet und dem Vorbesitzer wieder übergeben, welcher das Getriebe dann über Kleinanzeigen wegen nichtgebrauch eingestellt hatte.
Als wir jedoch heute das Getriebe zerlegt haben, haben wir festgestellt, dass ziemlich viel an diesem Getriebe herumgepfuscht wurde: Die Abdichtung wurde nicht ordentlich ausgeführt, da die Dichtflächen nicht ausreichend entfettet bzw. gereinigt wurden. Zudem wurde das Getriebe weder innen noch aussen gereinigt, denn wir haben jede Menge an alten Dichtresten sowie Späne im Getriebe gefunden.
Aber das schlimmste kommt noch: Einige Schrauben waren im, sowie ausserhalb des Getriebes vollkommen lose und nicht einmal ganz hineingedreht!!! Dazu kommt, dass die Lager vom Differential nicht korrekt, also ohne Vorspannung zusammengebaut waren.
Wenn jemand das Getriebe einfach so eingebaut hätte, hätte dieses vermutlich keine 1000km gehalten, da überall das Öl herausgelaufen wäre und durch die losen Schrauben vermutlich der 5. Gang völlig zerstört worden wäre.
Ausserdem haben wir sehr starke Beschädigungen am Rückwärtsgang festgestellt, trotz "nur 95'000km". Denn hier sind dreiviertel eines Zahnes abgebrochen. Da muss also jemand ziemlich grob mit dem Getriebe umgegangen sein. Schlimmer finde ich aber, dass das Getriebe so von einem KFZ Mechaniker als "in Ordnung" empfunden wird!!!
Also: Augen auf beim Getriebekauf!!!!
Aber nun folgen die Bilder vom Zerlegen des Getriebes.
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Getriebe im Istzustand
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Der Schaltbock hat gefehlt, aber den hab ich ja im Auto.
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Zunächst die Gehäuseschrauben in der Kupplungsglocke ausbauen.
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Dann mit der Glocke nach unten auf einen stabilen Tisch schrauben. (2 Schrauben genügen)
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Rückwärtsgang Schalter ausbauen.
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Alle Schaltrasten von aussen ausdrehen.
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jetzt Deckel 5. Gang ausbauen.
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Schrauben raus und mit einem Montiereisen den Deckel abheben. Das geht leicht weil Nasen zum hebeln im Guss vorhanden.
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Deckel weg.... Schraube unter der Schaltgabel sichtbar war schon mal 2mm lose und nicht angezogen.