Neuigkeiten und Berichte für Alfa Romeo und andere Marken aus dem Hause Stellantis - Part II

  • Nach dem ganzen Gejammere in diesem Thread muss ich eine Frage als Gegenpol reinwerfen:

    Ging es Alfa Romeo jemals gut? Also so richtig gut?

    Gibt es konkrete Zahlen?


    Nackte Zulassungs- oder Produktionszahlen sagen nix aus. Denn man kann auch wenig verkaufen, aber dennoch wie Made im Speck leben.

    Nö, so richtig gut nie. Zumindest gab es aber ein komplettes Portfolio mit viel Auswahl. Bei den einzelnen Modellen war ein Bezug zu dem erkennbar, was Alfa ausmacht.


    Heute geht’s dem Laden noch immer nicht gut, aber es gibt kein komplettes Portfolio mehr, sondern sich gegenseitig kannibalisierende Modelle im gleichen Segment, dazu aus 3 verschiedenen Designschulen und ein Bezug zur Identität bzw. dem Kern der Marke ist nicht mehr zu erkennen.


    Kannst dir aussuchen, was besser ist.

  • Moin,


    meine eigenen Berufsjahre bei Alfa Romeo im Vertrieb und Marketing sprechen anders.


    1978 fing ich an und es gab einen guten, aufstrebenden Markt in Deutschland, unter Leitung von Dr..De Bona und einem enthusiastischen

    Händlernetz.


    Es war die Zeit der Giulia, der Alfetta, des GTV und der Alfa Sud Fahrzeuge, die mit immer neueren Versionen den Alfa Markt ausbauten.

    Dann kam der Alfa Sud Sprint hinzu, ein wunderschönes Coupe mit viel Innenraum, schöner und mehr Platz als im Scirocco.

    Die Giulietta, neuere Alfetta Modelle, der GTV-6.

    Spät hinzu kam der Alfa 6, der aber leider schon einige Jahre fertig war, aber nicht so schnell in die Produktion ging.

    Auch der Alfa 75 setzte auf der Plattform der Alfetta auf (nicht FIAT !!!!)

    Brachte zum Firmenjubileum sehr gute Verkaufszahlen.


    Dann kam die FIAT Übernahme.


    Hier kam es zum ersten größeren Gemeinschaftsprojekt mit dem Alfa 164, dem Saab 9000, dem Fiat Croma und dem Lancia Thema.


    Entgegen der heutigen Vermischung (STELLANTIS)

    war es die gleiche Bodengruppe;

    aber jedes der Fabrikate baute sein Auto, seine DNA oben drauf.


    Alfa Romeo hatte das Glück mit der Unterstützung von Pininfarina,

    der eine bildhübsche Karosserie entwarf und somit das Modell vollkommen eigenständig machte.

    Dazu kamen natürlich die wirklichen DNA`s hinzu: die einmaligen Motoren.

    Der 2.0 Twin Spark und der bis heute einmalige BUSSO Motor, der V6 3.0.

    Auch waren es andere Komponenten der Fahrwerksaufhängung und vieler anderer Teile, die diesen Alfa 164 völlig eigenständig machte.

    Mit diesem Auto hatte Alfa Romeo im gesamten Europa ein erfolgreiches Fahrzeug...

    wie danach leider nie wieder.


    Dann krallte sich die Krake FIAT immer mehr in das Programm bei Alfa rein, zerstückelte das ALfa Romeo Händlernetz und vermischte

    den Verkauf auch völlig mit FIAT.


    Erst mit dem Alfa 156 ging es wieder erfolgreich weiter...

    und als großer Wurf die heutige Giulia.


    Gruß

    Holger

  • Heute geht’s dem Laden noch immer nicht gut, aber es gibt kein komplettes Portfolio mehr, sondern sich gegenseitig kannibalisierende Modelle im gleichen Segment, dazu aus 3 verschiedenen Designschulen und ein Bezug zur Identität bzw. dem Kern der Marke ist nicht mehr zu erkennen.

    Die verschiedenen Designs dürften schlicht davon kommen, dass neun Jahre zwischen Giulia und Junior liegen. Wobei ich das Tonale-Design als sanfte Evolution von Giulia/Stelvio empfinde. Bis auf die Leuchten ist es der gleiche Stil. Wenn tatsächlich bis 2027 Stelvio, Giulia und Tonale erneuert werden, dürfte die Design-Verwandtschaft wieder klarer sein.


    Was wäre denn für dich der Markenkern, wenn die Giulia keinen Bezug dazu hat? Ein Spider?

  • Die verschiedenen Designs dürften schlicht davon kommen, dass neun Jahre zwischen Giulia und Junior liegen. Wobei ich das Tonale-Design als sanfte Evolution von Giulia/Stelvio empfinde. Bis auf die Leuchten ist es der gleiche Stil. Wenn tatsächlich bis 2027 Stelvio, Giulia und Tonale erneuert werden, dürfte die Design-Verwandtschaft wieder klarer sein.


    Was wäre denn für dich der Markenkern, wenn die Giulia keinen Bezug dazu hat? Ein Spider?

    Nee, Giulia passt schon. Immerhin eins von vier. Alles gut.

  • Da gehen ein paar Sachen durcheinander.

    Der Alfa75 war zusammen mit dem 33er, der letzte echte Alfa.

    Beide stammen noch aus der Zeit vor der Übernahme durch FIAT.


    Nachfolger vom 75er war der 155er, der sich mit dem FIat Tipo die gleiche Plattform teilte.


    Der 147 war ein Kompaktklasse Fzg. und nicht der Nachfolger des Mittelklassewagens 156 .

  • Ich habe mir schon einmal, öfter die Freiheit herausgenommen, die Verkaufszahlen, die möglichen und die tatsächlichen, von Alfa zu relativieren. Es ist und war in meinen Augen immer abwegig zu erwarten, dass mit den von Alfa hergestellten Fahrzeugen ein Absatz erreicht werden kann, der z.B. mit BMW oder Audi etc. zu vergleichen wäre. Alfa war und ist eine spezielle Marke, die ein spezielles Publikum/Enthusiasten anspricht. Dieser Personenkreis kann gegebenenfalls leicht vergrößert werden, aber die vorrangige Aufgabe besteht darin, den bereits vorhandenen Kreis zu pflegen bzw. zu erhalten. Hier haben sich in den vergangenen Jahren grundsätzliche Fehler "eingenistet".


    Grundsätzlich: Den Aussagen von Holger 333 ist absolut nichts hinzuzufügen, absolut nichts! Sie sind in sich schlüssig, bringen das, in weiten Teilen, selbst verschuldete, Disastro auf den Punkt. Die Aussage gibt uns den Fingerzeig wie die Überlegungen im Hause FIAT seinerzeit gewesen sind, in weiten Teilen nämlich erbärmlich. :ueberzeug: Sie hätten damals Alfa die Möglichkeit einräumen müssen, in Teilen eine gewisse Eigenständigkeit zu bewahren. Dieses Prinzip des Baukastens, "wir haben hier son Teil im Regal, der dürfte da auch passen", ist zwar dicht an der Kostenneutralität angesiedelt, aber nicht bei jeder Gegebenheit, bei jedem Gegenstand, jeder Situation der richtige "Handgriff".

    :bäh:Gruß Christof :uw1:

  • Naja, bezüglich der Modelle mag das alles richtig sein, aber Alfa wurde nicht von Fiat übernommen, weil es denen so supi ging, sondern weil die mit den Modellen eben nix verdient haben und lest mal die alten Testberichte auch zu heutigen Ikonen wie dem 75er und dem Spider in den 80ern… Da war Mit jedem Modell die Hoffnung auf die Besserung verbunden… Am Ende hat Fiat Alfa vor dem finanziellen Aus gerettet.


    Die Plattformstrategie, die dann beschimpft wurde hat auch dem 156er rausgebracht und eine Topkonstruktion wie die aktuelle Giulia brachte auch keine „Wende“


    So einfach ist das nicht

  • Und wenn damals Fiat nicht übernommen hätte, wo Alfa Romeo schon in den Händen des italienischen Staats war, war Ford dran die Marke zu kaufen.

    Dann gäbe es warscheinlich auch keinen 164er (war in der Entwicklung aber Ford hätte sich das heftig eingemischt), keinen 155 und keine DTM Meisteschaft... Wegen dem Misserfolg käme dann eine koreanische, chinesische oder indische Marke und würde Alfa Romeo kaufen.


    So oder so, Alfa Romeo ist immer noch am Leben und wir müssen uns bedanken das es wenigsten immer noch 4 Modellreihen gibt.


    Ob diese einem gefällen oder nicht, ist an eine andere Frage oder Thema.

    Serkan Çıkış

    IIIII IIIII IIIII


  • und auch nochmal:


    wenn morgen ein Konzern aus China oder Indien kommen würde und das Juwel Alfa Romeo befreit

    und sich bei der Produktion auf die wahren Werte von Alfa Romeo konzentriert,


    wäre es, nicht nur mir, wohler...

    als die völlig unsichere Zukunft in diesem Gemischwarenkonzern STELLANTIS.


    TATA und Land Rover nur eines dieser guten Beipiele oder auch VOLVO bei Geeley.


    aber egal:

    ich habe mein Juwel und werde mir keinen Neuwagen mehr kaufen müssen

  • Seit Land Rover bei den Indern ist sind es nur noch Karren für Millionäre. Anfang der Zweitausender hatte ich einen Defender als Dienstwagen, das ist jetzt nur noch für hohe Etagen zu bezahlen.

    Wem würde es nutzen es gäbe nur noch Alfas für 100k € aufwärts?

  • Was genau ist denn an den aktuellen Volvos besser? Auch das sind immer mehr reine E-Karren, das Design beschränkt sich auf die Lichtgrafik und die ehemals guten Fahrwerke (von Ford übrigens) verwaschen mehr und mehr… Das, was Volvo in den 80ern und davor war ist ebenfalls lange Geschichte (schon vor Ford).

    Das gleiche gilt für Jaguar und eigentlich jede Marke, die Mal kein Mainstream war… Was leider auch zeigt, dass mit „gegen den Strom“ weniger zu verdienen ist…


    Man nenne mir eine Marke, die aktuell interessante Autos baut und nicht dem E-SUV Virus verfallen ist und trotzdem Geld verdient (und nicht im Superpreis-Segment wie Ferrari anbietet)…

  • Was genau ist denn an den aktuellen Volvos besser? Auch das sind immer mehr reine E-Karren, das Design beschränkt sich auf die Lichtgrafik und die ehemals guten Fahrwerke (von Ford übrigens) verwaschen mehr und mehr… Das, was Volvo in den 80ern und davor war ist ebenfalls lange Geschichte (schon vor Ford).

    Das gleiche gilt für Jaguar und eigentlich jede Marke, die Mal kein Mainstream war… Was leider auch zeigt, dass mit „gegen den Strom“ weniger zu verdienen ist…


    Man nenne mir eine Marke, die aktuell interessante Autos baut und nicht dem E-SUV Virus verfallen ist und trotzdem Geld verdient (und nicht im Superpreis-Segment wie Ferrari anbietet)…

    Es wird bestimmt eine Antwort kommen aber auf die Frage mit Äpfeln wird man mit Birnen anworten, weil man eigentlich nichts konkretes sagen/schreiben kann aber unbedingt etwas schreiben will!

    Serkan Çıkış

    IIIII IIIII IIIII


  • Die Frage nach dem letzten "echten" Alfa ist schon seit Generationen heiß umstritten. Einer der vielen Legenden nach, soll 1950 der erste unechte Alfa Romeo als 1900 das Licht der Welt erblickt haben, der erste Abkömmling in Serienfertigung.


    Meiner Meinung nach ist der letzte echte Alfa noch gar nicht gebaut worden und wird es auch hoffentlich niemals werden :AlfaFahne:

  • Die verschiedenen Designs dürften schlicht davon kommen, dass neun Jahre zwischen Giulia und Junior liegen. Wobei ich das Tonale-Design als sanfte Evolution von Giulia/Stelvio empfinde. Bis auf die Leuchten ist es der gleiche Stil. Wenn tatsächlich bis 2027 Stelvio, Giulia und Tonale erneuert werden, dürfte die Design-Verwandtschaft wieder klarer sein.


    Was wäre denn für dich der Markenkern, wenn die Giulia keinen Bezug dazu hat? Ein Spider?

    Auch wenn das so wäre, würde Stellantis dabei keine gute Figur machen.

    Da du designtechnisch offenbar kein Kompetenzzentrum bist, erübrigt sich eine Erläuterung.

  • junior1967 ohne deinen Beleidigungsversuch hätte ich es dir gerne konkret belegt.


    Ein Blick auf Jaguar spricht nicht unbedingt dafür … ;-) Die stampfen nach Jahren des Niedergangs unter Tata gerade alle Modelle ein und versuchen dann einen Neustart als Elektro-Luxusmarke. Warum lief die Schwestermarke Land Rover besser? >>> SUV und Geländewagen anstatt Limousinen und Coupés.