1.9 16V springt plötzlich nicht mehr an

  • Hallo Leute,

    Ich bin am Ende mit meinem Latein und brauche eure Hilfe.
    Es geht um einen 159 1.9 JTDM 16V (150PS), Baujahr 2008.

    Vorgeschichte:
    Wichtig! Bisher nie Probleme beim Starten egal ob warm oder Kalt!

    Letzte Woche Montag war es Saukalt und weil er beim Starten langsam etwas "müde" wurde habe ich über Nacht die Batterie angehängt zum Laden.
    Am Morgen danach folgendes erstes Phänomen: Schlüssel rein, alles normal, Startknopf gedrückt, Starter dreht kurz 2-3 Sekunden durch, Startvorgan wird automatisch(!) unterbrochen und Schlüsselverriegelung wieder entspeert (macht er sonst nie) - auch nicht wenn er nicht anspringt... Der Starter läuft normal so lange bis ich erneut den Startknopf drücke. Das ganze habe ich 2-3 mal gemacht. Immer das gleiche. Dann habe ich beim Startvorgang den Startknopf "gedrückt" gehalten und siehe da - Wagen läuft...

    Ganze letzte Woche ohne weitere Probleme oder ähnliche Vorkommnisse gefahren. Am Freitag abgestellt und am Montag früh (3 Tage nicht gelaufen) fängt es an:
    Schlüssel rein, Vorglühvorgang und rest ganz normal, Startknopf gedrück -> Schlüsselverriegelung macht Klack (noch normal) und entriegelt sich sofort wieder (macht sofort wieder Klack) ohne das sich sonst was tut.
    Starter dreht nicht durch, nichts. Das ganze habe ich 4 - 5 mal Probiert... immer das gleiche.
    In meiner Not (musste ja in die Arbeit) habe ich versucht ihn anlaufen zu lassen.
    Schlüssel rein, Zündung an, dritten Gang eingelegt und den Berg hinunter (der ist ca. 1km Lang). Auch hier kein Erfolg!
    Der Motor tat nicht mal einen huster obwohl ich es 3-4 mal probiert habe bis ich im "Tal" war :D
    Aus Frust unten den Startknopf gedrück -> Starter startet plötzlich ganz normal und auch lange (bis ich eben unterbreche) aber Motor springt nicht an.
    Daheim angerufen, nach Hause geschleppt und jetzt steht er in der Garage.

    Status quo: Schlüsselreinstecken, Amaturen und Vorglühen geht alles ganz normal wie immer, Keine Fehlermeldungen und keine MKL. Beim drücken des Startknopfes startet der Motor zwar druch aber springt einfach nicht an (nicht mal einen kleinen Huster - wirklich NICHTS).

    Was hab ich jetzt alles schon versucht:
    Batterie getauscht (hatte noch eine neue daheim) und alle Sicherungen durchgemessen (auch die vorne im Motorraum).
    Dann Ansaugrohr abgenommen und geschaut ob es an der Luftzufuhr liegt -> Klappe steht offen, bewegt sich kurz beim ausmachen der Zündung und der Motor kann beim Startversuch problemlos Luft ansaugen. Somit denke ich kanns nicht an der Luftzufuhr liegen.
    Nächster Schritt: MES angehängt und während dem Startvorgang den Dieseldruck ausgelesen -> ca. 250 bar (direkt beim Starten zeigt MES nichts an aber sofort danach wird der Druck angezeigt wie er langsam wieder abfällt und da sieht man das er mindestens so um die 250bar erreicht. Somit denke ich liegt es auch nciht an der Kraftstoffzufuhr.
    Fehler ausgelesen: P0335 - Sensor Motordrehzahl - ungültiges Signal.
    Da ich nicht wusste ob dieser Fehler von den fehlgeschlagenen Startversuchen kommt habe ich mir mal schnell einen Kurbelwellensensor besorgt und ihn getauscht -> keine Änderung am Problem, Fehler kommt nach löschen und nächstem Startversuch sofort wieder. An den Kabeln kann ich keine offensichtlichen Beschädigungen feststellen (sind ja von unten recht gut einsehbar).

    Jetzt bin ich langsam am Ende meiner beschränkten Hobbyschrauberweisheit angekommen und bitte um Hilfe bevor ich in die Werke muss und richtig Geld hinlegen darf.
    Was könnte ich noch testen oder habe ich was übersehen? Danke für eure Hilfe.

    LG Max

  • Schau mal ob mes was an Drehzahl anzeigt wenn du den starter betätigst. Das Problem liegt definitiv am Kurbelsensor bzw deren Verkabelung zur ECU

    Die Menschen die man liebt machen einen zu dem wer man ist.

    Sie bleiben immer ein Teil von einem. Hört man auf man selbst

    zu sein wird das letzte bisschen von Ihnen was noch in uns ist und

    uns aus macht auch sterben.

  • Guten Morgen,

    Sorry habe ich vergessen dazu zu sagen.
    Natürlich habe ich als ich mit MES den Kraftstoffdruck ausgelesen habe auch die Motordrehzahl ausgelesen.
    Leider nur kommt da nix rüber :( Während dem Starten gibt ganz MES bei mir keine Werte nicht aus (denke weil die Spannung einfällt) - erst wenn ich den Startvorgang beende kommen eine Sekunde später die Werte. Da der Kraftstoffdruck nur langsam abfällt sehe ich das der da ist/war. Bei der Drehzahl ist es anders, da der Motor ja sofort wieder steht bekomme ich nix rüber.

    Ich werd mir jetzt gemäß deinem Tipp mal die Verkabelung zum Sensor ansehen lt. eLearn. Sind ja nur zwei Pole die da runter gehen - kann nicht so schwer sein :D

    Kurze Frage noch...
    Sollte (wenn der Sensor+Verkabelung okay wären) und ich NICHT starte bei der Drehzahl eine 0 stehen ?? Bei mir steht da nämlich gar nix.

  • So als Zusatztip am Rande. Bei Bauteilprüfungen, Diagnosen oder "Startschwierigkeiten" ist IMMER mindestens eins Erhaltungsladegerät anzuschließen. Ansonsten kann es dir passieren dass das Motorsteuergerät dir andere Steuergeräte für den Start "abschaltet" oder Werte nicht korrekt anzeigt da es für die ECU Priorität hat den Motor zu starten.


    Also der Kraftstoffdruck sollte bei einer Leerlaufdrehzahl bei um die 200 giri mehr als 300 bar bringen. Du hast was von 250 bar geschrieben die gerade so erreicht werden. Jetzt ist natürlich die Frage des Kraftstoffdruckregelventils an der Hochdruckpumpe die wohl nur höher regelt wenn es auch ein gültiges Signal von der Motordrehzahl erreicht.


    Ob MES jetzt bei nur eingeschalteter Zündung 0 oder nichts anzeigt weis ich auf anhieb nicht.

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  • Kleines Update zwischendurch.
    Wenn ich mein Messgerät an die beiden Pins des neuen Kurbelwellensensors halte, erhalte ich einen Wiederstand von 0,736 kOhm.
    EXAKT(!) den gleichen wert erhalte ich wenn ich oben am Motorsteuergerät den Stecker ziehe und auf die beiden Pins messe die zum alten Sensor runter gehen.

    Somit schließe ich jetzt mal einen Kabelbruch oder Sensordefekt aus. Durchgang der beiden Leitungen habe ich trotzdem auch noch gemessen. Kein Problem - auch nicht beim Wackeln am Kabel.
    Eins ist mir allerdings aufgefallen...

    Beim Stecker B am Motorsteuergerät musste ich 2 Nadeln in den Stecker stecken, da die Strippen meines Messgerätes nicht dünn genug sind damit ich hinein komme.
    Bei einem der beiden Kontakte hält die Nadel von alleine, beim zweiten fällt die Nadel lose rum bzw. fällt wieder raus wenn ich den Stecker umdrehe.
    Vielleicht hat der Pin keinen Kontakt weil die Buchse ausgeleiert ist ?!?!?

    Unten am Sensor wenn ich beim Kabel messe kommt nix an... Lt. eLearn sollte ich dort während dem Starten des Motors auf der Kabelsteite (also am Stecker des Sensors) mindestens 0,5V Wechselspannung messen (keine Ahnung warum Wechselspannung aber es steht da so - siehe Bild im Anhang).

    Auf jeden Fall messe ich NIX. Weder Gleichspannung noch Wechselspannung. Das Messgerät zeigt immer 0 an.

    Jetzt habe ich keinen Plan mehr wie ich abschließend Kontrollieren soll das da kein Fehler liegt... Drehzahl bekomme ich auf MES keine rüber (auch nciht wenn ich zweite Batterie parallel hänge), und das Messgerät unten am Sensor macht mich auch nicht schlauer :(

  • Am Sensor soll ein Widerstand von 790 - 860 Ohm anliegen.

    Als Spannung soll am Stecker unten des Kurbelwellensensor 2.5V Wechselspannung anliegen. Allerdings nur dann wenn der Motor läuft.


    Beides zu messen an bzw. von PIN B27 auf B12 wenn dort ein Pin fehlt dann hast du den Fehler gefunden.


    Wechselspannung aus dem Grund weil der Sensor (Induktiv) eine Frequenz abgibt die positiv und negativ ist.

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  • Also der Widerstand passt auf jeden Fall wenn ich am großen Stecker zwischen B27 und B12 messe.
    Dann stecke ich den Stecker wieder an und versuche unten am Stecker beim Sensor Spannung zu messen.
    Soll die bei Startvorgang auch anliegen (Anlasser dreht ja den Motor) oder wirklich erst wenn er von alleine läuft?
    Wie gesagt Messe ich dort nichts und ich vermute das PIN 27 (der wo die Nadel lose drinnen rum fällt) nicht nach unten zum Sensor durch kontaktiert.
    Sehe aber keine Möglichkeit das zu testen außer den Stecker B am Motorsteuergerät zu zerlegen was ich ehrlich gesagt nicht möchte.

    Gibt es eine Möglichkeit für mich wenn der Stecker B am Motorsteuergerät abgeschlossen ist dort an den Pins B27 und B12 die vom Motorsteuergerät raus gehen die Spannung zu messen? Vermutlich nicht weil wenn nicht angesteckt dann keine Spannung. Außer jemand wüsste wo ich + und - anlegen muss damit das Steuergerät versorgt ist ohne den Stecker anstecken zu müssen. Ist alles aber ziemlich experimentel und ich will nichts kaputt machen.

    Ich denke ich hole mir morgen mal ein anderes Testgerät und hoffe mit dem eine Drehzahl beim Starten ermitteln zu können.
    Vielleicht liegts ja nur an meinem Bluetooth Müll OBD ^^

  • Erst wenn er richtig im Leerlauf ist liegen die 2.5V an. Der Sensor gibt ja die Spannung an das Steuergerät. Umso mehr Drehzahl umso höher die Spannung. Wenn dieser beim drehen rein durch anlasser 0,5 bis 1V liefert kann das schon vom wert her passen. Also wird das problem am pin des steckers B27 liegen. Da wirste wohl den Stecker auf machen dürfen. Wenn der pin geweitet ist (warum auch immer) oder nicht auf den pin der ECU sitzt und die ECU deswegen kein Signal bekommt, schaltet es auch den Startvorgang nicht durch.

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  • Okay ich glaube ich bin etwas schlauer geworden...
    (Siehe Fehlersuche im Anhang).

    Bei Schritt 5 habe ich Depp bis jetzt immer am Stecker gemessen (weil da Kabelseite des Steuergeräts steht).
    Erst heute morgen hab ich überrissen, dass da nur die PINS am Motorsteuergerät gemeint sein können und nicht die Buchsen am Stecker :(

    Auf jeden Fall wenn ich nun wie dort beschrieben zwischen PIN 27 und der Batterie (Masse) die Spannung messe, bekomme ich hier 2,5V raus.
    Lt der Anleitung dürfte die Spannung dort aber nicht über 0,3V betragen. (Motor ist aus, Zündung ist an).
    Da aus der Anleitung nicht hervor geht ob ich nur den betroffenen Stecker abstecken muss oder auch den A Stecker vom Motorsteuergerät bin ich etwas unsicher... Wenn ich nämlich A auch abschließe habe ich 0V auf Pin 27 ?

    Hätte von euch einer die Möglichkeit bei seinem 159er schnell den einen Stecker oben am Motorsteuergerät abzunehmen und schnell die Spannung zwischen PIN27 und Batteriemasse zu messen? Dauert nur 3 Minuten. Das wäre super.

  • "Hätte von euch einer die Möglichkeit bei seinem 159er schnell den einen Stecker oben am Motorsteuergerät abzunehmen und schnell die Spannung zwischen PIN27 und Batteriemasse zu messen? Dauert nur 3 Minuten. Das wäre super."


    Ich glaube, da erhoffst du dir zu viel und kannst es auch nicht erwarten! Übrigens, ein Fummeln als Laie am Motorsteuergerät kann fatale folgen haben bis hin zum Totalausfall und dann wird es teuer! Ich kann nur davor warnen hier herumzudoktern! Die Pins in den Steckern stehen so eng, dass es schnell zu einem Kurzschluß kommen kann und dann noch eine Verbindung zur Batterie herstellen! Großes Risiko und es bringt nichts, man forscht in die verkehrte Richtung! Bei dir ist der Grund garantiert was anderes, weiterhin viel Glück und erfolgreiches Fummeln!

  • Ein generelles Messen mit einem Multimeter in ein Steuergerät egal wecher Art kann (wenn nicht ausdrücklich darauf verwiesen wird) wie Alfaspiderman schon erwähnt hat zum Totalausfall führen. Wenn man an Steckern misst dann auch nur mit geeigneten Messspitzen. Das verwenden von falschen Messspitzen kann folgefehler verursachen da die Gefahr besteht die kleinen Pins zu weiten.


    Ich würde an deiner Stelle erstmals den Stecker der ECU öffnen und dort schauen ob die Pins noch da sind wo diese hingehören. Ein defektes Steuergerät schließe ich zu 100% aus. Eher der Stecker der ECU oder des KW Sensors und deren verkabelung sind der Fehler. Widerstand des Sensors passt und Stromversorgung der ECU passt ebenfalls.

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  • Hallo Leute,

    Bin dem ganzen auf den Grund gegangen. Nach Anhängen eines Oszis an den Sensor habe ich das Signal ausgewertet und gesehen das es eine "Lücke" aufweist welche immer wiede symetrisch kommt.
    Der Sensor ist nicht das Problem und auch nicht die Verkabelung.
    Jetzt kommts:
    Im Inneren des Motors hat es die Geberscheibe komplett verbogen auf welche der Sensor schaut. Sie ist seitlich weg gebogen und eine der Flanken auch gestaucht. Man sieht es ganz klar wenn man durch das Loch vom Sensor rein schaut in den Motor und ihn dreht.

    Mein Fazit: Im Motorinneren ist etwas gebrochen (ev. Kipphebel ?!) und ist nach unten gerieselt zu der Scheibe. Dort hat es sich verklemmt. Könnte vielleicht auch der Grund sein warum der Starter den Motor nicht mehr durchdrehen konnte ?!?!? Keine Ahnung.
    Auf jeden Fall dürfte es beim Anlaufen lassen dann alles verbogen haben und nun ist er hin ^^
    Ende der Diagnose: Motorschaden.

    Da ich bereits zu viel mit meinem geliebten 159er durchgemacht habe ist dies das Ende für Ihn. Obwohl ich gerade am Jahresanfang das Getriebe neu gemacht habe, sämtliche Achsen sowie die Einstiege usw. restauriert habe (ENDLOSE LISTE) tut es sehr weh ihn jetzt für ein paar hunderter den Schrottern geben zu müssen. Aber ist halt so :(

    Danke für die vielen Beiträge hier und die Hilfe!
    Ich werde mir nächste Woche eine Giulia zulegen :D

  • Schade drum. Wenn als Ersatz jetzt ne Giulia kommt hat es wenigstens etwas kleines positives gebracht.

    An die Schrottis würde ich den persönlich nicht abgeben. Evtl kannst du den ja hier für schmale Taler anbieten. Evtl kann den ja einer hier noch gebrauchen oder retten.

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